C
Cyber2000
Frischling
Themenstarter
Servus zusammen,
ich hätte da mal ein interessantes Phänomen für die Motoren-Profis unter euch:
Ich fahre einen Vectra C Caravan BJ 06/05 Z19DTH 110KW
Wenn ich mit kaltem Motor losfahre, funktioniert alles in allen denkbaren Last-Bereichen optimal. Kurz vor bzw. bei erreichen der normalen Motortemparatur kann es vorkommen, daß im Teillastbereich so zwischen 1500 und 2200 u/min der Motor zu ruckeln beginnt.
Wenn man z.B. einen leichten Hang hochfährt so 4. Gang 60km/h und man genau hinhört, ist deutlich zu hören, wie der Turbolader loslegt, dann wieder fast aufhört, dann sofort wieder losdreht und immer so weiter und so weiter. Dadurch hat der Motor abwechselnd mal Kraft, mal keine, was zu dem Ruckeln führt.
Das selbe Verhalten zeigt sich auch z.B. wenn ich auf die Autobahn fahre, auch wieder bei ugf. erreichen der Betriebstemparatur, und ich fahre so gemütlich mit Tempomat 120km/h im 6. Gang. Also auch im o.g. Drehzahlbereich. Wenn's dann leicht bergauf geht und der Motor grade so ein Bißchen mehr Leistung bringen soll, geht das Spiel mit dem Lader auch los, loslaufen, runterregeln, loslaufen, runterregeln, usw. usw.
Bei höheren Drehzahlen oder bei fett gasgeben verhält sich der Lader vollkommen normal. Kein Ruckeln, keine Aussetzer, kein ungewöhliches Geräusch, schöne saubere Kraftentfaltung, wie gewohnt. Daraus schließe ich, daß der Lader erst mal so weit ok ist.
Das AGR-Ventil und der Ladedrucksensor wurden erst vor kurzem ordentlich gereinigt, scheidet als mögliche Ursache also auch aus!!
Den Thermostat habe ich letzte Woche ersetzt, d.h.: die optimale Betriebstemperatur ist dadurch sichergestellt.
Es kam NIE zu einer Anzeige des Werkstattsybols oder sonstiger ungewähnlicher Warnmeldungen.
Jetzt habe ich in Erfahrung gebracht, daß der Lader beim Z19DTH über eine sog. VLG (variableLaderGeometrie) also Schaufelverstellung verfügt.
Diese wird über das motorseitige Unterdrucksystem durch einen im Frontbereich montierten Druckregler, der wiederum die Membrandose der Ladeschaufel-Verstellung bedient, geregelt.
Meine derzeitige Vermutung ist, daß diese 'Unterdruck-Regelung' nicht so funktioniert, wie es ganz speziell im o.g. Teillastbereich notwendig wäre.
Hat jemand dieses oder ein ähnliches Phänomen schon mal gehabt?
Hat jemand eine passende Lösung dazu gefunden?
Hat mir jemand einen Tipp, wie ich das Unterdrucksystem prüfen kann, ohne die ganzen Teile auf Verdacht auszuwechseln?
Weiß jemand, welche ev. weiteren Sensoren noch mit in die Lader-Verstellung eingreifen, wo diese dann zu finden wären und wie man deren Funktion testen kann?
Vergesst so Sachen wie Fehlerspeicher auslesen, da steht (laut meinem FOH) nix drin, wen keine der Warnlampen mal an war.
Ich hab einen AutoMechaniker und eine passende Werkstatt zur Verfügung, deshalb bitte keine Antwort nach dem Motto 'Fahr doch mal zum FOH'. Da war ich, der hat auch keinen Plan (oder einfach keine Lust).
So, sorry wegen dem Haufen Text, aber vielleicht kann ja jemand weiterhelfen. Danke im Voraus.
Gruß Cyber2000
.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
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So,
den halben Nachmittag in der Werkstatt gestanden. Zufällig hatte mein Mechaniker ein baugleiches Fahrzeug da. Da haben wie mal kurzerhand den Ladedrucksensor und danach den (Unter)Druckregler ausgebaut und bei mir eingebaut.
Leider hat die Aktion überhaupt keine Auswirkung auf das komische Verhalten des Laders. Die jeweilige Probefahrt hat genau die selben Effekte gezeigt, wie ich sie im Start-Post bereits beschrieben habe.
Nach säubern des Unterdruckschlauches, der zur Membrandose am Lader führt, hab ich mal ein paar mal kräftig daran gesaugt. Es war deutlich zu hören, daß die Membrandose einwandfrei arbeitet, auch der Schlauch ist offensichtlich dicht.
Beim Abziehen des Schlauches zwischen Unterduckregler und dem Metallröhrchen, das von Motor her kommt, war ein deutliches Zischen (bzw. das Gegenteil von Zischen - mir fällt das Wort nicht ein) zu höhren. Das sagt klar, daß vom 'System' ein ordentlicher Unterdruck zur Verfügung gestellt wird.
Danach haben wir dann das Auto auf die Bühne genommen und die untere Motorabdeckung entfernt. Mit einer kleinen, starken LED-Lampe kan man das Regel-Gestänge zwischen dem Lader und der Membrandose sehr gut beobachten.
Einer hat sich ins Auto gesetzt und mal verschidene 'Gas-Impulse' und unterschiedliche Motordrehzahlen ausprobiert. Es war deutlich zu sehen, daß die VLG offensichtlich einwandfrei arbeitet. Speziell in dem Drehzahlbereich, in dem die Probleme auftreten findet offensichtlich noch garkeine Regelung statt. Erst wenn man richtig fett Gas gibt und die Drehzahl sehr hoch ist, regelt die Membrandose das Gestänge zügig und kräftig für ca 1-1,5 cm nach unten (Unterdruck wird wohl in dem Moment vom Druckregler durchgeschaltet).
Nach diesen ganzen Untersuchungen bin ich eigentlich ziemlich sicher, daß meine erste Vermutung offensichtlich falsch ist. Die Laderregelung findet wohl erst im hohen Derhzahlbereich statt um dort dem stärkeren Abgasstrom keine so große Angriffsfläche mehr zu bieten.
Im Moment bin ich etwas ratlos, was dieses Verhalten des Laders noch irgendwie erklären könnte. Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem mir die Ideen ausgehen.
Kennt sich jemand vielleicht speziell mit der detaillierten Motorregelung im Teillastbereich aus und hat noch nen Tipp für mich?
Im Moment weiß ich nicht mehr weiter.
Soviel erst mal von meiner Seite. Ich hoffe gaaaaaanz doll, daß jemand von euch noch Ideen auf Lager hat.
Gruß Cyber2000
ich hätte da mal ein interessantes Phänomen für die Motoren-Profis unter euch:
Ich fahre einen Vectra C Caravan BJ 06/05 Z19DTH 110KW
Wenn ich mit kaltem Motor losfahre, funktioniert alles in allen denkbaren Last-Bereichen optimal. Kurz vor bzw. bei erreichen der normalen Motortemparatur kann es vorkommen, daß im Teillastbereich so zwischen 1500 und 2200 u/min der Motor zu ruckeln beginnt.
Wenn man z.B. einen leichten Hang hochfährt so 4. Gang 60km/h und man genau hinhört, ist deutlich zu hören, wie der Turbolader loslegt, dann wieder fast aufhört, dann sofort wieder losdreht und immer so weiter und so weiter. Dadurch hat der Motor abwechselnd mal Kraft, mal keine, was zu dem Ruckeln führt.
Das selbe Verhalten zeigt sich auch z.B. wenn ich auf die Autobahn fahre, auch wieder bei ugf. erreichen der Betriebstemparatur, und ich fahre so gemütlich mit Tempomat 120km/h im 6. Gang. Also auch im o.g. Drehzahlbereich. Wenn's dann leicht bergauf geht und der Motor grade so ein Bißchen mehr Leistung bringen soll, geht das Spiel mit dem Lader auch los, loslaufen, runterregeln, loslaufen, runterregeln, usw. usw.
Bei höheren Drehzahlen oder bei fett gasgeben verhält sich der Lader vollkommen normal. Kein Ruckeln, keine Aussetzer, kein ungewöhliches Geräusch, schöne saubere Kraftentfaltung, wie gewohnt. Daraus schließe ich, daß der Lader erst mal so weit ok ist.
Das AGR-Ventil und der Ladedrucksensor wurden erst vor kurzem ordentlich gereinigt, scheidet als mögliche Ursache also auch aus!!
Den Thermostat habe ich letzte Woche ersetzt, d.h.: die optimale Betriebstemperatur ist dadurch sichergestellt.
Es kam NIE zu einer Anzeige des Werkstattsybols oder sonstiger ungewähnlicher Warnmeldungen.
Jetzt habe ich in Erfahrung gebracht, daß der Lader beim Z19DTH über eine sog. VLG (variableLaderGeometrie) also Schaufelverstellung verfügt.
Diese wird über das motorseitige Unterdrucksystem durch einen im Frontbereich montierten Druckregler, der wiederum die Membrandose der Ladeschaufel-Verstellung bedient, geregelt.
Meine derzeitige Vermutung ist, daß diese 'Unterdruck-Regelung' nicht so funktioniert, wie es ganz speziell im o.g. Teillastbereich notwendig wäre.
Hat jemand dieses oder ein ähnliches Phänomen schon mal gehabt?
Hat jemand eine passende Lösung dazu gefunden?
Hat mir jemand einen Tipp, wie ich das Unterdrucksystem prüfen kann, ohne die ganzen Teile auf Verdacht auszuwechseln?
Weiß jemand, welche ev. weiteren Sensoren noch mit in die Lader-Verstellung eingreifen, wo diese dann zu finden wären und wie man deren Funktion testen kann?
Vergesst so Sachen wie Fehlerspeicher auslesen, da steht (laut meinem FOH) nix drin, wen keine der Warnlampen mal an war.
Ich hab einen AutoMechaniker und eine passende Werkstatt zur Verfügung, deshalb bitte keine Antwort nach dem Motto 'Fahr doch mal zum FOH'. Da war ich, der hat auch keinen Plan (oder einfach keine Lust).
So, sorry wegen dem Haufen Text, aber vielleicht kann ja jemand weiterhelfen. Danke im Voraus.
Gruß Cyber2000
.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
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So,
den halben Nachmittag in der Werkstatt gestanden. Zufällig hatte mein Mechaniker ein baugleiches Fahrzeug da. Da haben wie mal kurzerhand den Ladedrucksensor und danach den (Unter)Druckregler ausgebaut und bei mir eingebaut.
Leider hat die Aktion überhaupt keine Auswirkung auf das komische Verhalten des Laders. Die jeweilige Probefahrt hat genau die selben Effekte gezeigt, wie ich sie im Start-Post bereits beschrieben habe.
Nach säubern des Unterdruckschlauches, der zur Membrandose am Lader führt, hab ich mal ein paar mal kräftig daran gesaugt. Es war deutlich zu hören, daß die Membrandose einwandfrei arbeitet, auch der Schlauch ist offensichtlich dicht.
Beim Abziehen des Schlauches zwischen Unterduckregler und dem Metallröhrchen, das von Motor her kommt, war ein deutliches Zischen (bzw. das Gegenteil von Zischen - mir fällt das Wort nicht ein) zu höhren. Das sagt klar, daß vom 'System' ein ordentlicher Unterdruck zur Verfügung gestellt wird.
Danach haben wir dann das Auto auf die Bühne genommen und die untere Motorabdeckung entfernt. Mit einer kleinen, starken LED-Lampe kan man das Regel-Gestänge zwischen dem Lader und der Membrandose sehr gut beobachten.
Einer hat sich ins Auto gesetzt und mal verschidene 'Gas-Impulse' und unterschiedliche Motordrehzahlen ausprobiert. Es war deutlich zu sehen, daß die VLG offensichtlich einwandfrei arbeitet. Speziell in dem Drehzahlbereich, in dem die Probleme auftreten findet offensichtlich noch garkeine Regelung statt. Erst wenn man richtig fett Gas gibt und die Drehzahl sehr hoch ist, regelt die Membrandose das Gestänge zügig und kräftig für ca 1-1,5 cm nach unten (Unterdruck wird wohl in dem Moment vom Druckregler durchgeschaltet).
Nach diesen ganzen Untersuchungen bin ich eigentlich ziemlich sicher, daß meine erste Vermutung offensichtlich falsch ist. Die Laderregelung findet wohl erst im hohen Derhzahlbereich statt um dort dem stärkeren Abgasstrom keine so große Angriffsfläche mehr zu bieten.
Im Moment bin ich etwas ratlos, was dieses Verhalten des Laders noch irgendwie erklären könnte. Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem mir die Ideen ausgehen.
Kennt sich jemand vielleicht speziell mit der detaillierten Motorregelung im Teillastbereich aus und hat noch nen Tipp für mich?
Im Moment weiß ich nicht mehr weiter.
Soviel erst mal von meiner Seite. Ich hoffe gaaaaaanz doll, daß jemand von euch noch Ideen auf Lager hat.
Gruß Cyber2000
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