Hier ist erstmal Bave´s Vectra mit den Revos ML 8x15.
Und nun zur Erkärung der ET (Einpresstiefe): Die Einpreßtiefe einer Felge ist nicht unbedingt der Wert an dem sich ablesen läßt, wie gut das Rad im Endeffekt am Fahrzeug aussieht. An diesem Wert kann man vielmehr erkennen, ob ein Rad unter einen bestimmten Kotflügel paßt, ob und wie weit dieser verbreitert werden müßte, oder ob der spurstabilisierende Lenkrollhalbmesser beim Einsatz dieses Rades erhalten bleibt.
Mit Lenkrollhabmesser wird an der Vorderachse der Abstand zwischen rechtem und linkem mittleren Auflagepunkt des Reifens (Mitte der Radaufstandsfläche) auf dem Boden bezeichnet. Bei positiven Einpreßtiefen verkleinert sich der Lenkrollhalbmesser, bei negativen Einpreßtiefen oder beim Einsatz von Distanzscheiben vergrößert er sich. Je kleiner der Lenkrollhalbmesser ist, desto angenehmer läßt sich das Auto fahren und desto leichter läßt es sich in kritischen Situationen beherrschen. Die Optik dabei ist natürlich Geschmackssache, denn manche mögen´s halt breit! Um überhaupt beurteilen zu können was geht, was nicht geht und was überhaupt Sinn macht, muß einem vollkommen klar sein, wie sich Einpreßtiefen errechnen.
Die Einpreßtiefe ist also ein für Tuningfreunde ausgesprochen interessanter Wert. Er erleichtert nicht nur die richtige Wahl von Rädern und Karosserieteilen, sondern zeigt z.B. auch, ob der Ausgleich für technisch bedingte Veränderungen am Fahrwerk (wie sie sich unter anderem durch den Einsatz spezieller Bremsanlagen ergeben können) durch die Verwendung bestimmter Felgen zu schaffen ist.
An jeder Felge befindet sich eine Fläche, mit der sie an der Radanschlußfläche, also der Bremstrommel bzw. der Bremsscheibe anliegt (natürlich nur wenn sie wie vorgesehen daran verschraubt ist). Diese Fläche heißt Flansch. Das zweite in diesem Zusammenhang wesentliche Stück ist ihr Maul. Darunter versteht man den zwischen den Felgenhörnern liegenden Bereich. Der Abstand zwischen den Felgenhörnern ist die Maulweite, die als Maß für die -immer in Zoll angegebene- Felgenbreite dient. Ein Zoll entspricht 2,54cm. Eine "9-Zoll-Felge" z.B. mißt also knapp 23cm Breite.
Die Einpreßtiefe einer Felge gibt den Abstand des Flanschs von der Mitte des Felgenmauls in Millimetern an. Ist die Einpreßtiefe Null, so befindet sich der Flansch genau in der Radmitte, die Felge baut also genausoweit nach außen, wie nach innen. Z.B.baut eine 9Zoll breite Felge mit der Einpreßtiefe Null 11,43cm nach außen und 11,43cm nach innen. Eine positive Einpreßtiefe (z.B. ET+25) besagt, daß die Felge weiter nach innen (also in Richtung Fahrzeugmitte) baut als nach außen (in Richtung Radlauf).
Von Null ausgehend, würde sich die Spur um 25mm verschmälern. Eine negative Einpreßtiefe (z.B. ET -25) läßt darauf schließen, daß die Felge nach außen baut und die Spur (wieder um 25mm von Null ausgehend) verbreitert. Stünden also zwei gleich breite Felgenpaare zur Verfügung, wovon das eine plus, das andere minus 25mm Einpreßtiefe hat, so gäbe es die Möglichkeit durch Montage der Felge mit negativer ET die Spur pro Seite 5cm breiter zu machen, als mit den anderen Felgen. Insgesamt wäre die Spur dann also 10cm breiter als mit den "positiv eingepreßten" Felgen.
Die Laufläche des Reifens, die zwar nicht nach europäischen, aber doch immerhin nach deutschen Normen ein wesentliches Kriterium für die TÜV-Abnahme ist, verändert ihre Lage keineswegs durch die unterschiedliche Breite der Felge, sondern ausschließlich durch deren Einpreßtiefe. Ist also keine ausreichende Laufflächenabdeckung gegeben, hilft keine schmalere Felge, sondern nur eine mit größerer Einpreßtiefe.
Zur Zeit gibt es eine Unmenge von Felgentypen. Eine exakte Anpassung in Breite und Tiefe machen erst dreiteilige Felgen möglich und zudem haben diese Felgen noch den Vorteil, daß z.B. bei Bordsteinschäden nur der äußere Ring getauscht werden muß (billiger als eine neue Felge zu kaufen oder die beschädigte Felge zum Schleifen und Lackiern zu geben).
Mfg
Champ2000