pd33
Tripel-As
Themenstarter
- Dabei seit
- 01.05.2007
- Beiträge
- 290
Hallo zusammen,
Oft findet man Hinweise zur Behebung beim X20. Hier jetzt mal meine Erfahrungen mit meinem X18XE (BJ97, Maßnahmen erstmalig durchgeführt bei 200 TKM, bislang keinen Ölabscheider nachgerüstet).
Problemschilderung:
- Abstellen im Leerlauf
- Abstellen beim Abbremsen
- Leerlaufgeorgel
daneben auch:
- ruckelige Gasannahme unter 2000 Umdrehungen
- subjektiv zähe Beschleunigung
- unruhiger Motorlauf
- Gas sinkt nicht zügig ab wenn man vom Pedal geht, dadurch
- schlechte Motorbremse
- verminderte Höchstgeschwindigkeit
Die Beschwerden tauchten schon vor vielen TKM auf, jedoch habe ich mich erstmal meiner Hauswerkstatt anvertraut. Diese war dann irgendwann aufgeschmissen, weil kein Tech2 sondern ein Gutmann, das wohl nicht alles auslesen kann.
Dann drei FOH. Der erste hat mir neue Zündkabel und Kerzen verpasst. Die hab ich ihm wieder gebracht, das hab ich nämlich selber schon gemacht, weil mir eines durchgebrutzelt ist. (Ich hasse es, wenn ich ausdrücklich sage, dass man jederzeit anrufen kann und soll bevor Maßnahmen ergriffen werden, und die dann einfach losbasteln)
Der dritte wollte mir nen neuen LLR verkaufen. Das wollte ich aber nicht weil ich sehr davon ausgegangen bin, dass ich diesen dauerhaft im Fehlerspeicher haben müsste, wenn er kaputt wäre.
Der dritte meinte irgendwann, er wisse nicht, was man da noch machen könne.
Tja, so vergingen Monate und Kilometer, bis ich mich als Doityourselfer hier im Forum nach ZV-Motoren umgesehen habe und die Sache wieder ins Rollen kam.
Nach ein bisschen Recherche habe ich einige gute Infos erhalten.
Sehr aufschlußreich war eine Dokumentation eines Users bernDragon. Das habe ich aber im Motor-Talk gefunden. Er gestattet die unveränderte und kostenfreie Verbreitung, deshalb hänge ich es hier an. (Reinigungsanleitung-Ansaugsystem_Opel)
Folgendermaßen bin ich vorgegangen.
1. Dichtung für Drosselklappengehäuse und LLR sowie Ölabscheider gekauft. (Der FOH wollte mir statt der Dichtung schon wieder nen neuen LLR verkaufen, das Reinigen würde eh nix bringen ;-)
2. Batteriemasse abgezogen
3. Die beiden Kurbelgehäuseentlüftungsschläuche am Motor hinten links abmontiert, einer geht zum Ansaugschlauch und ist dort kurz vor der Drossel montiert, der andere steckt auf einem kleinen Stutzen rechts unten am Drosselklappengehäuse.
4. Die beiden aufgesteckten Anschlüsse für LMM und Temperaturfühler abgezogen
5. Kühlwasserschläuche abgezogen, Unterdruckschlauch am Drosselklappengehäuse abgezogen (der hatte bei mir einen grünen Winkel)
6. Stecker von Drosselklappenpotentiometer (sitzt hinten Richtung Spritzwand) und vom LLR abgezogen
7. Verschraubung zwischen Gaszughalter und Benzinleitung gelöst (muss ebenfalls von hinten geschraubt werden)
8. Bowdenzug von Gasgestänge gelöst. Dazu klickt man den Ring zu sich und zieht dann den Stift in Richtung des Zugs raus.
9. Eventuell mit der Hilfe von etwas WD40 den Zug nach vorne abziehen.
10. Ansaugschlauch an den Schellen am LuFi und am Drosselklappengehäuse gelöst und abmontiert.
(ab jetzt sollte man einen Lappen in die Öffnung stopfen damit nichts reinfallen kann)
11. Die 4 10er Muttern des DK-Gehäuses öffnen. Diese sollte man dann entfernen bevor man das Gehäuse anhebt, damit die Muttern nicht im Ansaugkrümmer verschwinden...
12. LLR mit 5er Innensechskant abschrauben. Auch hier auf die Schrauben achten.
13. DK-Gehäuse runterfummeln.
So, mit dem Zeug bin ich dann in mein Werkstättchen. LLR kann man in zwei Teile zerlegen. In einem befindet sich der Magnetschalter, im anderen eine Düse mit darin fahrendem Kolben, der eben zur Regelung des Leerlaufs je nach Bedarf gestellt wird von der Steuerung.
Das Gehäuse mit der Düse habe ich in Waschbenzin eingelegt. Gleiches habe ich mit dem DK-Gehäuse gemacht, vorher aber den DK-Poti abgeschraubt. Vor dem Bad den groben äußeren Dreck mit Bremsenreiniger entfernt.
Am nächsten Tag alles ausgeleert, und mit dem Kompressor ausgeblasen. Dann nochmal intensiv mit Bremsenreiniger geschrubbt und die Teile wieder zusammengesetzt. Vor allem die Stutzen müssen peinlichst genau durchgeblasen/durchgestochen werden bis sie richtig blank sind.
So, dann ging es wieder an den Zusammenbau. Einfach die Reihenfolge umdrehen. Nachdem alles wieder zusammen war habe ich dann den Ölabscheider installiert.
Das braucht nicht weiter kommentiert zu werden, wer nen Bleistift anspitzen kann kriegt das gut hin ;-) Halt immer wieder hinheben damit man den Schlauch richtig zurecht stutzt.
Ich habe gleich noch das Kurbelgehäuseentlüftungsrohr abmontiert. Auch hier Schrauben entfernen bevor man das Rohr abnimmt. Dann nen Korken mit Klebeband umwickelt bis ich ihn dicht in das Loch stecken konnte. Den versifften Bereich rund um den Flansch des Rohrs habe ich mit Bremsenreiniger hübschgemacht.
Aber wichtiger ist natürlich das Rohr sauber zu kriegen. Dazu wieder Bremsenreiniger reingehauen (wer hätts gedacht ;-).
Im weiteren habe ich mir ein Kabel genommen und um einen zerissenen Lappen gebunden. Den hab ich dann ein paar mal durch das Rohr gezogen. Das klappt auch mit den großen Schläuchen.
Nachdem dann alles wieder zusammen war habe ich die Masseleitung und die Pluskabel kontaktiert. Habe hier gelesen, das dadurch das Steuergerät resettet wird. Habs einfach mal gemacht, geschadet hats nicht.
Als letztes die Kabel wieder auf der Batt montiert.
Das erste Starten benötigte 3 oder 4 Schlucker, dann gings los. Erstmal hochgeheult, dann wieder runter gefallen.
Ergebnis:
- Kein Abstellen mehr
- Leerlaufdrehzahl wird exakt gehalten, hab auch testweise viele Verbraucher eingeschaltet und wieder ausgeschaltet.
- ruhigeres Auftreten
- spontane Gasannahme
- schnelles Abfallen wenn man vom Pedal geht, endlich wieder gute Motorbremswirkung
- lange vermisste Beschleunigung wieder da, zieht schön bis 6000 Touren
- Höchstgeschwindigkeit muss noch getestet werden.
Danke an alle die an verschiedenen Ecken Infos geparkt haben.
Vor allem Stiffler für http://www.vectra-forum.de/anleitung-vectra-b/36496-kurbelwellenentlueftungsanschluss-reinigen-bei-leerlaufproblemen-x18xe-x20xev.html
Und bernDragon für sein pdf.
Gruß, Patrick
Oft findet man Hinweise zur Behebung beim X20. Hier jetzt mal meine Erfahrungen mit meinem X18XE (BJ97, Maßnahmen erstmalig durchgeführt bei 200 TKM, bislang keinen Ölabscheider nachgerüstet).
Problemschilderung:
- Abstellen im Leerlauf
- Abstellen beim Abbremsen
- Leerlaufgeorgel
daneben auch:
- ruckelige Gasannahme unter 2000 Umdrehungen
- subjektiv zähe Beschleunigung
- unruhiger Motorlauf
- Gas sinkt nicht zügig ab wenn man vom Pedal geht, dadurch
- schlechte Motorbremse
- verminderte Höchstgeschwindigkeit
Die Beschwerden tauchten schon vor vielen TKM auf, jedoch habe ich mich erstmal meiner Hauswerkstatt anvertraut. Diese war dann irgendwann aufgeschmissen, weil kein Tech2 sondern ein Gutmann, das wohl nicht alles auslesen kann.
Dann drei FOH. Der erste hat mir neue Zündkabel und Kerzen verpasst. Die hab ich ihm wieder gebracht, das hab ich nämlich selber schon gemacht, weil mir eines durchgebrutzelt ist. (Ich hasse es, wenn ich ausdrücklich sage, dass man jederzeit anrufen kann und soll bevor Maßnahmen ergriffen werden, und die dann einfach losbasteln)
Der dritte wollte mir nen neuen LLR verkaufen. Das wollte ich aber nicht weil ich sehr davon ausgegangen bin, dass ich diesen dauerhaft im Fehlerspeicher haben müsste, wenn er kaputt wäre.
Der dritte meinte irgendwann, er wisse nicht, was man da noch machen könne.
Tja, so vergingen Monate und Kilometer, bis ich mich als Doityourselfer hier im Forum nach ZV-Motoren umgesehen habe und die Sache wieder ins Rollen kam.
Nach ein bisschen Recherche habe ich einige gute Infos erhalten.
Sehr aufschlußreich war eine Dokumentation eines Users bernDragon. Das habe ich aber im Motor-Talk gefunden. Er gestattet die unveränderte und kostenfreie Verbreitung, deshalb hänge ich es hier an. (Reinigungsanleitung-Ansaugsystem_Opel)
Folgendermaßen bin ich vorgegangen.
1. Dichtung für Drosselklappengehäuse und LLR sowie Ölabscheider gekauft. (Der FOH wollte mir statt der Dichtung schon wieder nen neuen LLR verkaufen, das Reinigen würde eh nix bringen ;-)
2. Batteriemasse abgezogen
3. Die beiden Kurbelgehäuseentlüftungsschläuche am Motor hinten links abmontiert, einer geht zum Ansaugschlauch und ist dort kurz vor der Drossel montiert, der andere steckt auf einem kleinen Stutzen rechts unten am Drosselklappengehäuse.
4. Die beiden aufgesteckten Anschlüsse für LMM und Temperaturfühler abgezogen
5. Kühlwasserschläuche abgezogen, Unterdruckschlauch am Drosselklappengehäuse abgezogen (der hatte bei mir einen grünen Winkel)
6. Stecker von Drosselklappenpotentiometer (sitzt hinten Richtung Spritzwand) und vom LLR abgezogen
7. Verschraubung zwischen Gaszughalter und Benzinleitung gelöst (muss ebenfalls von hinten geschraubt werden)
8. Bowdenzug von Gasgestänge gelöst. Dazu klickt man den Ring zu sich und zieht dann den Stift in Richtung des Zugs raus.
9. Eventuell mit der Hilfe von etwas WD40 den Zug nach vorne abziehen.
10. Ansaugschlauch an den Schellen am LuFi und am Drosselklappengehäuse gelöst und abmontiert.
(ab jetzt sollte man einen Lappen in die Öffnung stopfen damit nichts reinfallen kann)
11. Die 4 10er Muttern des DK-Gehäuses öffnen. Diese sollte man dann entfernen bevor man das Gehäuse anhebt, damit die Muttern nicht im Ansaugkrümmer verschwinden...
12. LLR mit 5er Innensechskant abschrauben. Auch hier auf die Schrauben achten.
13. DK-Gehäuse runterfummeln.
So, mit dem Zeug bin ich dann in mein Werkstättchen. LLR kann man in zwei Teile zerlegen. In einem befindet sich der Magnetschalter, im anderen eine Düse mit darin fahrendem Kolben, der eben zur Regelung des Leerlaufs je nach Bedarf gestellt wird von der Steuerung.
Das Gehäuse mit der Düse habe ich in Waschbenzin eingelegt. Gleiches habe ich mit dem DK-Gehäuse gemacht, vorher aber den DK-Poti abgeschraubt. Vor dem Bad den groben äußeren Dreck mit Bremsenreiniger entfernt.
Am nächsten Tag alles ausgeleert, und mit dem Kompressor ausgeblasen. Dann nochmal intensiv mit Bremsenreiniger geschrubbt und die Teile wieder zusammengesetzt. Vor allem die Stutzen müssen peinlichst genau durchgeblasen/durchgestochen werden bis sie richtig blank sind.
So, dann ging es wieder an den Zusammenbau. Einfach die Reihenfolge umdrehen. Nachdem alles wieder zusammen war habe ich dann den Ölabscheider installiert.
Das braucht nicht weiter kommentiert zu werden, wer nen Bleistift anspitzen kann kriegt das gut hin ;-) Halt immer wieder hinheben damit man den Schlauch richtig zurecht stutzt.
Ich habe gleich noch das Kurbelgehäuseentlüftungsrohr abmontiert. Auch hier Schrauben entfernen bevor man das Rohr abnimmt. Dann nen Korken mit Klebeband umwickelt bis ich ihn dicht in das Loch stecken konnte. Den versifften Bereich rund um den Flansch des Rohrs habe ich mit Bremsenreiniger hübschgemacht.
Aber wichtiger ist natürlich das Rohr sauber zu kriegen. Dazu wieder Bremsenreiniger reingehauen (wer hätts gedacht ;-).
Im weiteren habe ich mir ein Kabel genommen und um einen zerissenen Lappen gebunden. Den hab ich dann ein paar mal durch das Rohr gezogen. Das klappt auch mit den großen Schläuchen.
Nachdem dann alles wieder zusammen war habe ich die Masseleitung und die Pluskabel kontaktiert. Habe hier gelesen, das dadurch das Steuergerät resettet wird. Habs einfach mal gemacht, geschadet hats nicht.
Als letztes die Kabel wieder auf der Batt montiert.
Das erste Starten benötigte 3 oder 4 Schlucker, dann gings los. Erstmal hochgeheult, dann wieder runter gefallen.
Ergebnis:
- Kein Abstellen mehr
- Leerlaufdrehzahl wird exakt gehalten, hab auch testweise viele Verbraucher eingeschaltet und wieder ausgeschaltet.
- ruhigeres Auftreten
- spontane Gasannahme
- schnelles Abfallen wenn man vom Pedal geht, endlich wieder gute Motorbremswirkung
- lange vermisste Beschleunigung wieder da, zieht schön bis 6000 Touren
- Höchstgeschwindigkeit muss noch getestet werden.
Danke an alle die an verschiedenen Ecken Infos geparkt haben.
Vor allem Stiffler für http://www.vectra-forum.de/anleitung-vectra-b/36496-kurbelwellenentlueftungsanschluss-reinigen-bei-leerlaufproblemen-x18xe-x20xev.html
Und bernDragon für sein pdf.
Gruß, Patrick
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